Das Theaterspielen hat schon von Anfang an Tradition in der Kolpingsfamilie Kirchseeon. Bereits 1929 wurden die ersten Theaterstücke im Saal des Gasthauses zur Post aufgeführt. Durch den 2. Weltkrieg kam es bis 1949 zu einer Unterbrechung. Darauf wurde 1949 „Das Wunder des Hl. St. Florian“ und 1950 „Fred´s Hochzeiterin“ aufgeführt. Seit 1956 wurde die Serie der Theateraufführungen in der damals neu erbauten ATSV-Halle fortgesetzt. So wurden folgende Stücke geboten:
- 1956 „Die Schwindelbraut“
- 1957 „ Die neue Heimat“
- 1958 „Thomas auf der Himmelsleiter“
- 1959 „Wenn Erben lachen“
- 1960 „Ein Inspektor kommt“
- 1961 „Der Dorfteufel“
1961 übernahm Hans Reupold die Leitung der Theatergruppe der Kolpingsfamilie. Unter seiner Regie wurden auch zwei von ihm selbstgeschriebene Stücke aufgeführt:
- 1961 „Der Regierungsvetter“
- 1962 „Erbschaft aus Tirol“
- 1964 „Bahnwärter Englmaier“
- 1965 „Rosemarie kommt aus Wildwest“
- 1966 „Der scheinheilige Florian“
- 1968 „Das Freudenhaus“ (von Hans Reupold“
- 1970 „s` Gifthaferl“ (von Hans Reupold“)
Ehemalige Jugendleiter der Kolpingsfamilie packte im Dezember 1983 die Lust am Theaterspielen und so wurde eine vernachlässigte Tradition wieder aufgegriffen. Unter der Regie von Hans und Marlies Lebmeier begann im Frühjahr 1984 die Karriere der neu gegründeten „Kirchseeoner Bauernbühne“. Ihr Debüt gab sie mit dem Stück „Die Winslbacher Würstl-Wally“ Mit viel Engagement und Einsatz wurden über viele Jahre hinweg mehrere Stücke dargeboten. Dabei stand nicht nur die künstlerische Interpretation vorgegebener Texte im Vordergrund, sondern auch der Spaß am Spiel, die Verkleidung, Wortwitz und Situationskomik. Die konstante Theatergruppe war in der Gemeinde und über die gemeindlichen Grenzen hinweg sehr beliebt und ihre drei bis vier Vorstellungen je Theaterstück waren stets ausverkauft. Geprobt und gespielt wurde im Pfarrsaal Kirchseeon. An dieser Stelle sei noch einmal Herrn Pfarrer Kurt Winter und der Kirchenverwaltung ein recht herzliches vergelt’s Gott gesagt, die uns die Proben und Aufführungen im Pfarrsaal ermöglicht haben.
Folgende Stücke wurden dargeboten:
- März 1984 „Die Winslbacher Würstl-Wally“
- Okt. 1984 „Oaner spinnt immer“
- Mai 1985 „Zwoa harte Nüss“
1986 übernahm die Theatergruppe selbst die Regie in die Hand. Mit großem Erfolg wurden weitere Stücke gespielt:
- April 1986 „ St. Peter in St. Pauli “
- Mai 1987 „Die falsche Katz“
- Nov. 1988 „Anton und Antonia“
- April 1990 „Stress für Pechleitner“
- Juni 1991 „Der schwarze Koffer“
- April 1996 Königlich bayerisches Amtsgericht mit zwei Einaktern:
- „Die Drud“ und „Der Pfarrgockl“
- Jan. 1998 „A Ruah is Buah“ (unter der Regie von Hannes Sterflinger).
Aus beruflichen und privaten Gründen war es dann nicht mehr möglich die Theatergruppe zusammenzuhalten. Doch wer weiß? Vielleicht ist ja noch nicht alles zu Ende und schon bald heißt es dann wieder bei der Kolpingsfamilie Kirchseeon „Vorhang auf“ – und eine Tradition lebt weiter.
Thomas Kroll